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Epidemiologe Ulrichs sieht keine Lockdown-Alternative

Fahrgäste mit Mund-Nasen-Schutz, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Fahrgäste mit Mund-Nasen-Schutz, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Berliner Epidemiologe Timo Ulrichs sieht keine Alternative für den Lockdown-Beschluss von Bund und Ländern. „Es wurde auch höchste Zeit, eigentlich wäre das Einsetzen der Maßnahmen eine Woche früher noch besser gewesen“, sagte er dem Nachrichtenportal Watson. Die ersten Verschärfungen schon bestehender Maßnahmen hätten sich „bereits als weitgehend wirkungslos erwiesen“.

Die am Mittwoch vereinbarten Regelungen entsprächen „den Erkenntnissen aus den letzten Monaten“, etwa, dass Kitas keine Treiber der Pandemie sind und auch der Einzelhandel nicht übermäßig zur Verbreitung des Virus beiträgt. Beides – Kitas, beziehungsweise Schulen, sowie der Einzelhandel – sind vom neuen Lockdown nicht betroffen. Ulrichs stellte den Ernst der Situation so dar: „Bildlich gesprochen steht uns das Wasser bis an die Knie.“ Außerdem machte der Epidemiologe klar: „Es gibt zu einer radikalen Unterbrechung des weiteren Anstiegs keine Alternative.“ Mit seiner Einschätzung widerspricht Ulrichs der Sichtweise einiger renommierter Virologen und Mediziner. Sie plädieren eher für das konsequente Einhalten der AHA-Regeln anstatt Schließungen. Ulrichs sagte über die Gegenposition seiner Kollegen: „Die liefert keine hilfreichen Vorschläge. Für `Gebote statt Verbote` ist nun keine Zeit mehr, wenn stark ansteigende Patienten- und Todeszahlen vermieden werden sollen.“ Allerdings räumte auch Ulrichs ein: „Würde jeder seine Kontakte verlässlich reduzieren, wären die aktuell getroffenen Maßnahmen nicht notwendig.“

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