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DAX-Aufsichtsratschef Kley fordert gesetzliche Grenze für Mandate

Frankfurter Wertpapierbörse, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Frankfurter Wertpapierbörse, über dts Nachrichtenagentur

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Ein Spitzenmanager spricht sich vor Beginn des Bundestagswahlkampfes für eine Reform des Aktienrechts aus, weil deutsche Aufsichtsräte nicht professionell genug arbeiten würden. Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender des Aufsichtsrats sowohl von Lufthansa als auch von Eon, fordert in einem in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ. Montagsausgabe) veröffentlichten Gastbeitrag, die Zahl der Mandate von Aufsichtsräten von bisher zehn auf künftig höchstens sechs gesetzlich zu begrenzen. Auch solle es möglich sein, die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder in großen Unternehmen deutlich zu reduzieren.

Beide Begrenzungen sollen die Unternehmenskontrolleure professioneller und schlagkräftiger machen. „So manche unbeholfene Mandatsbeendigung und Neubesetzung in letzter Zeit wäre mit Sicherheit vermieden worden oder hätte zumindest reibungsloser funktioniert und damit Schäden vom jeweiligen Unternehmen abgewendet, wenn sie in professionelleren Händen gelegen hätte“, schreibt Kley. In großen paritätisch mitbestimmten Gesellschaften sollen laut Kley auch Unternehmen in der Rechtsform einer AG, KGaA und GmbH die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unabhängig von der Zahl der Mitarbeiter auf mindestens zwölf statt wie bisher zwanzig begrenzen können. Bislang ist dies nur für die Rechtsform der SE möglich. „Vielfach ist dokumentiert, dass die Zusammenarbeit in kleineren Gremien deutlich effektiver verläuft als in größeren Organen“, so Kley. Mit seinen Forderungen bezieht er sich auf ein aktuelles Eckpunktepapier unter Federführung der Heidelberger Juraprofessoren Peter Hommelhoff und Dirk Verse. Dieses umfasst mehr als 30 konkrete aktienrechtliche Reformvorschläge eines Arbeitskreises aus Managern, Wirtschaftswissenschaftlern und Juristen.

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