„Wir brauchen Talente, wir brauchen Perspektiven“
Wirtschaftsverband Emsland vergibt knapp 60 Stipendien an junge Studierende in 2020 und ehrt Engagement der regionalen Unternehmen bei der Übergabe der Urkunden.
Lingen (Ems). Insgesamt 59 Studierende durften sich in diesem Jahr über ein Stipendium des Wirtschaftsverbandes Emsland freuen. Normalerweise wird der Beginn der Förderung mit einer feierlichen Übergabe der Urkunden an Stifter und Stipendiaten eingeläutet – traditionell immer im März.
So war es auch für dieses Jahr geplant, bis Corona kam und die Verleihungsfeier unmöglich machte. Nun hat der Wirtschaftsverband Emsland in alternativen Terminen das Engagement einzelner teilnehmenden Unternehmen geehrt und den Stipendiatinnen und Stipendiaten zu ihrer Förderung gratuliert.
„EmslandStipendium – Wirtschaft trifft Talente“
Heißt eines der Stipendienprogramme, das sich an Studierende am Campus Lingen richtet und das bereits seit einigen Jahren hier in der Region etabliert ist. Daneben hat der Wirtschaftsverband Emsland im letzten Jahr ein neues Format entwickelt. Das Stipendienprogramm „EmslandTalents – Stipendium der Region“ ist für Studierende, die außerhalb des Emslandes eingeschrieben sind und einen persönlichen Bezug zur Region haben. Beide Stipendienprograme werden jährlich vom Wirtschaftsverband Emsland vergeben.
„Im Durchgang 2019/2020 durften wir 46 EmslandStipendien und 13 EmslandTalents-Stipendien vergeben, die alle von regionalen Unternehmen, Kommunen oder Partnern des Wirtschaftsverbandes gestiftet werden“, erklärte Mechtild Weßling, Geschäftsführerin des Wirtschaftsverbandes Emsland.
Dies sei ein starkes Engagement der Betriebe für die Region und zeuge von dem Wunsch der Unternehmen, junge Talente für das Emsland zu begeistern.
„Mit unseren Stipendienprogrammen möchten wir den Studierenden aufzeigen, welches Potential die Region zu bieten hat und wie viele interessante Perspektiven sich ergeben können.“
Neben einer finanziellen Unterstützung von 100 Euro pro Monat erhalten die Stipendiatinnen und Stipendiaten die Möglichkeit, Kontakt zu den stiftenden Unternehmen aufzunehmen und so Praxiserfahrungen während des Studiums zu sammeln.
Da die große Verleihungsfeier mit ca. 200 Personen im März leider ausfallen musste, trafen sich über die letzten Wochen vereinzelt Stifter mit ihren Stipendiaten und Stipendiatinnen und dem Wirtschaftsverband Emsland.
„Mit den alternativen Urkundenübergaben möchten wir das Engagement der Betriebe ehren und natürlich die Studierenden kennenlernen und ihnen die Urkunden überreichen“, erklärte Elisabeth Arling, Projektleiterin beim Wirtschaftsverband Emsland.
Eine solche alternative Verleihung der Urkunden fand z.B. auch mit dem Dekanat Emsland Süd, der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft und dem Christophorus-Werk statt.
„Ich halte es für eine gute Idee, die jungen Menschen zu fördern und der Region etwas zurück zu geben“, so Georg Kruse, Geschäftsführer des Christophorus-Werkes in Lingen.
Die Einrichtung mit über 1000 Mitarbeitenden unterstützt schon lange Studierende durch ein Stipendium und bewahrt den Kontakt zu den ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten.
„Natürlich gibt es auch bei einer sozialen Einrichtung wie der unseren viele verschiedene Berufsbilder. Daher sind wir sehr dankbar, wenn junge Menschen so auf uns und die Vielfalt, die wir bieten, aufmerksam werden.“
Auch Ansgar Veer und Jens Eilers, Geschäftsführer bzw. Personalleiter der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft, erhielten die Stifterurkunden und betonten die soziale Verantwortung, die Unternehmen im Emsland haben.
„Es braucht Talente, es braucht Perspektiven für die Zukunft, damit wir als Region auch weiterhin erfolgreich sein können. Mit den beiden Stipendien, die wir vergeben, möchten wir genau dies fördern“, so Ansgar Veer, Geschäftsführer der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft.
Neben einem EmslandStipendium unterstützt die Hospitalgesellschaft auch eine Studentin, die aus Lingen kommt und in Münster studiert.
Dass die Stipendienprogramme den Studierenden die Perspektiven des Emslandes aufzeigen, bestätigte auch Anke Hoffmann, Stipendiatin des Dekanats Emsland Süd, die am Campus Lingen studiert.
„Wir fühlen uns hier im Emsland richtig wohl. Vor meinem Studium kannte ich Lingen und die Region gar nicht. Jetzt merke ich, was das Emsland alles zu bieten hat.“
Dechant Thomas Burke betonte, dass die Begegnungen und der Kontakt zu unterschiedlichen Menschen für ihn das Entscheidende im Leben sei.
„Vieles im Leben ist von Begegnungen geprägt und mich fasziniert es immer wieder, durch das Stipendium viele junge Menschen und Unternehmen kennenzulernen.“
Die katholischen Kirchengemeinden im Emsland Süd unterstützen bereits seit einigen Jahren die Studierenden am Campus Lingen und habe selbst schon von den Kontakten zu den Nachwuchskräften profitiert.
„Wir bekommen durch die Stipendiatinnen und Stipendiaten immer neue Impulse und Ideen“, so Dechant Thomas Burke.
Zum Beispiel sei der Fair-Teiler, der an der Kirche steht und sich großer Beliebtheit erfreue, ein Projekt einer ehemaligen Stipendiatin des Dekanats.
Neben der Übergabe der Urkunden an die Stifter und die Stipendiatinnen und Stipendiaten, wurde auch über mögliche Anknüpfungspunkte und denkbare Zusammenarbeit gesprochen.
„Die Formate sind für uns ein echtes Erfolgsmodell, sodass viele Betriebe auch im nächsten Durchgang wieder Studierende fördern möchten“, so Elisabeth Arling.
Für die neue Runde 2020/2021 habe die Bewerbungsphase für die Studierenden bereits begonnen und dauere noch bis Ende November. Auch in diesem Jahr seien trotz der durch die Corona-Pandemie teilweise schwierigen Lage insgesamt 46 EmslandStipendien und 14 EmslandTalents-Stipendien zu vergeben.
„Besonders in diesen Zeiten zeugt das von dem Engagement und dem Wunsch der Unternehmen, der Region etwas zurück zu geben und den Kontakt zu den Nachwuchskräften zu bekommen. Wir freuen uns daher ganz besonders über die hohe Anzahl an Stipendien für den neuen Durchgang“, sagte Mechtild Weßling und bedankte sich ganz herzlich bei den Betrieben, die die Studierenden unterstützen.
Folgende Unternehmen bzw. Kommunen oder Partner des Wirtschaftsverbandes unterstützen seit März 2020 eine Stipendiatin oder einen Stipendiaten im Rahmen einer der beiden Formate des Wirtschaftsverbandes:
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