Einrichtungsbranche: Online-Handel verzeichnet Zuwachs
Der Corona-Lockdown hat vielen Branchen empfindliche Umsatzeinbußen eingebracht.
Zahlreiche Online-Unternehmen aus der Einrichtungsbranche wiederum konnten dieses Jahr jedoch sogar ihre Umsätze steigern.
„Cocooning“ lautet das neue Zauberwort in Pandemie-Zeiten. Der Trend, sich zunehmend aus dem gesellschaftlichen Leben in den Privatbereich zurückzuziehen, hat dieses Jahr insbesondere durch Kontaktbeschränkungen, Geschäftsschließungen, Kurzarbeit sowie durch die Zunahme an Home-Office-Arbeitsplätzen besonders starken Aufwind bekommen.
Der Umstand mehr Zeit daheim zu verbringen hat zugleich viele Verbraucher dazu veranlasst, das Zuhause zu verschönern und die Einrichtung zu erneuern oder zu ergänzen. Diese Entwicklung zeichnet sich auch in den Umsatzzahlen im Einrichtungssektor ab.
Während der stationäre Handel im Allgemeinen zwar finanzielle Verluste zu verkraften hatte, erlebten Online-Shops bislang eine steigende Nachfrage.
Möbel-Boom: Der Wohnbereich als neuer Lebensmittelpunkt
Online-Möbelhändler verzeichneten bereits im Frühjahr 2020 im Vergleich zum vergangenen Jahr einen Wachstum von 25 Prozent.
Die Gründe für diesen Anstieg sind dabei recht vielschichtig. Arbeitnehmer in Kurzarbeit beispielsweise hatten zum einen mehr Zeit, sich der Neugestaltung des Wohnbereichs zu widmen. Zum anderen stieg für viele Verbraucher im neuen Home-Office die Notwendigkeit, den Heimarbeitsplatz arbeitsgerecht aufzurüsten. Ausschlaggebend war zudem, dass durch die verringerten Möglichkeiten an Freizeitaktivitäten und entfallenen Urlaubsreisen schlichtweg auch mehr Geld zur Verfügung stand.
So waren neben Büroinventar unter anderem Dekoartikel und Lampen besonders gefragt. Über gute Zuwächse konnten sich überdies auch Online-Anbieter von Wohnmöbeln oder Küchen freuen.
Stabile Umsätze auch in der Branche Sonnenschutz
Ebenfalls gestiegene Umsätze erzielte der Produktbereich Fensterdekorationen. Laut Anfrage beim Sonnenschutz-Onlinehändler Livoneo war hier ganz besonders in der ersten Hälfte des Jahres eine erhöhte Nachfrage zu beobachten. Ein Grund dafür sei vor allem gewesen, dass in vielen spontan eingerichteten Heimbüros der vorhandene Sonnenschutz am Fenster bei der Bildschirmarbeit oftmals nicht ausreichend Licht- oder Hitzeschutz bot und entsprechend nachgerüstet werden musste. Daneben war die allgemeine Verschönerung des Wohnumfeldes ein weiterer Anreiz für mehr Käufe.
Haushaltsartikel ebenfalls vermehrt gekauft
Neben Computerzubehör und Elektronikartikeln für ein optimiertes Home-Office wurden außerdem Haushaltswaren und -geräte vermehrt bestellt. Da phasenweise ein Restaurantbesuch nicht möglich war, wurde zum Beispiel in vielen Haushalten entsprechend mehr gekocht. Ein weiteres erfolgreiches Verkaufssegment waren darüber hinaus Spielwaren. Gerade im ersten Lockdown ab Mitte März 2020 standen Spiele hoch im Kurs, um angesichts eingeschränkter Ausgangsmöglichkeiten die Freizeit im familiären Wohnumfeld zu gestalten. Nicht zuletzt galt es aber auch, Kinder aufgrund geschlossener Kindergärten und Schulen mit neuem Spielzeug zu Hause bestmöglich zu beschäftigen.
