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Bauernpräsident dringt auf schnellen Abbau des „Schweinestaus“

Fleisch und Wurst im Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Fleisch und Wurst im Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, hat dazu aufgerufen, „alle Möglichkeiten“ zu nutzen, um den sogenannten Schweinestau in Ställen abzubauen. Er sei für „Wochenendarbeit in den deutschen Schlachthöfen“, sagte er der „Neue Osnabrücker Zeitung“. Man brauche jetzt Kompromissbereitschaft, um auch Tierwohl weiter gewährleisten zu können.

„Wir haben derzeit einen großen Rückstau von Tieren in den Ställen.“ Zuletzt hatte die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands gewarnt, bis Weihnachten könne die Zahl der Schweine auf eine Million ansteigen, die nicht planmäßig geschlachtet werden können. Am Mittwoch hatte der Landkreis Emsland die Schließung des zum Tönnies-Konzern gehörenden Weidemark-Schlachthofs in Sögel angeordnet. Arbeiter waren positiv auf das Coronavirus getestet worden. Tönnies wehrt sich juristisch gegen die Verfügung. Andere Unternehmen haben die Schlachtzahlen aufgrund der Pandemie teils deutlich runtergefahren. „Der Schweinestau muss ganz dringend abgebaut werden“, sagte Rukwied der NOZ. Er verwies darauf, dass die wirtschaftliche Situation nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) unter Wildschweinen in Brandenburg ohnehin angespannt sei. „Die Konsequenz war ein massiver Preiseinbruch von 20 Cent pro Kilogramm Fleisch. Die Preise für Ferkel sind um 12 Euro auf 27 Euro pro Tier gefallen.“ Der genaue Corona- und ASP-Schaden lasse sich zwar noch nicht beziffern, aber: „Bei den jetzigen Preisen schreiben die Betriebe mit jedem Schwein oder Ferkel, das sie verkaufen, rote Zahlen. So viel steht fest. Das hält man nicht lange durch.“

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