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FDP und Grüne kritisieren Spahns Grippeschutz-Management

Jens Spahn, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Jens Spahn, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – FDP und Grüne im Bundestag üben Kritik am Grippeschutz-Management von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „Der Minister hätte von Anfang an darauf hinweisen sollen, dass sich am Anfang der Grippesaison zunächst Risikogruppen sowie Akteure im Gesundheitsbereich impfen lassen sollen“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Christine Aschenberg-Dugnus, der „Welt“ (Donnerstagausgabe). „Dass der Minister jetzt lokale Lieferengpässe einräumen muss, halte ich für äußerst bedenklich.“

Spahn hatte noch Ende August der „Welt am Sonntag“ gesagt: „Jeder, der sich und seine Kinder impfen lassen will, sollte und kann das tun.“ Dass der Impfstoff derzeit ungleichmäßig im Bundesgebiet verteilt werde und es daher in einigen Regionen zu Engpässen komme, hätte Spahns Ministerium früher als „Problem erkennen und mit einer Informationsstrategie entgegenwirken müssen“, so Aschenberg-Dugnus. Sie hätte hier „mehr Weitsicht erwartet“. Kordula Schulz-Asche pflichtete ihr bei: „Spahn fehlt ganz offensichtlich eine erkennbare Impfstrategie“, sagte die Berichterstatterin für Infektionsschutz in der Grünen-Bundestagsfraktion der „Welt“. Und weiter: „Das schafft gerade kein Vertrauen in der Bevölkerung.“ Bereits bei der Impfempfehlung gegen die Pneumokokken habe der Minister „ähnlich chaotisch“ reagiert. Damals rief Spahn im März mit Blick auf die Coronakrise alle Menschen über 60 Jahren dazu auf, sich gegen den Erreger impfen zu lassen. Als die Impfungen stark in die Höhe schnellten, sah sich die Ständige Impfkommission gezwungen, die Empfehlung anzupassen.

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