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Linke: Gewerkschaften bei Impfstoffverteilung einbeziehen

Fahrgäste mit Mund-Nasen-Schutz, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Fahrgäste mit Mund-Nasen-Schutz, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Linkspartei fordert die Einbeziehung von Gewerkschaften und Sozialverbänden bei der Frage, welche Bevölkerungsgruppen zuerst gegen Corona geimpft werden sollten. Es müssten rasch transparente Kriterien für die Impfstoffverteilung geschaffen werden, sagte Linken-Chefin Katja Kipping mit Blick auf jüngste Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Sie plädiere dafür, dass neben der ständigen Impfkommission, dem Ethikrat und Wissenschaftlern auch Sozialverbände und Gewerkschaften in die Erarbeitung der Grundsätze zur Impfstoffverteilung eingebunden werden, so die Parteivorsitzende.

„Es kann uns gelingen, dass unser Land gut aus der Pandemie herauskommt, wenn wir ein Höchstmaß an Vertrauen und Verständnis in dieser Verteilungsdiskussion erreichen können“, sagte Kipping weiter. Sie nannte medizinisches Personal und ältere sowie vorerkrankte Menschen als Gruppen, die vorrangig geimpft werden sollten. Kassenarztpräsident Andreas Gassen warnte hingegen, eine mangelnde Impfbereitschaft in der Bevölkerung könnte den Kampf gegen Corona behindern: „Ich gehe zwar davon aus, dass Mitte kommenden Jahres mehrere verfügbare Impfstoffe auf dem Markt sind“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der NOZ. „Aber auch dann bleibt die Frage: Wer lässt sich wirklich impfen? Ich bin skeptisch.“ Es gebe jedes Jahr mehrere Tausend Grippetote, im Jahr 2017/18 sogar 25.000, also viel mehr als bislang an Corona gestorben seien. „An der Bereitschaft, sich gegen Grippe zu impfen, hat dies wenig geändert“, so Gassen.

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