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Studie: Offenbar kein erhöhtes Corona-Risiko für Zugbegleiter

Züge von DB Regio, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Züge von DB Regio, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Zugbegleiter bei der Deutschen Bahn haben offenbar trotz ständigen Kundenkontakts kein erhöhtes Risiko, sich mit dem Covid-19-Virus zu infizieren. Das geht aus der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU), auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, über die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtet. In der Antwort heißt es: „Aktuell führt die DB AG gemeinsam mit der Berliner Charité eine Studie zu etwaigen Covid-19-Infektionsrisiken im Fernverkehr durch, in deren Rahmen rund 1.100 Mitarbeitende auf aktuelle und vergangene Infektionen getestet werden. Erste Zwischenergebnisse zeigen, dass Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter, die in den Zügen permanent in Kundenkontakt stehen, kein erhöhtes Infektionsrisiko haben.“

Ferlemann verweist in dem Schreiben zudem auf umfangreiche Maßnahmen der Deutschen Bahn im Kampf gegen das Virus. So würden Züge „seit dem Frühjahr intensiver gereinigt. Die Zahl der ,Unterwegsreinigungen` im Fernverkehr wurde verdoppelt.“ Überdies würden Züge häufiger gelüftet und Reisende, für die eine Maskenpflicht gelte, auf die ganze Länge der Züge verteilt. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag, Jan Korte, sagte: „Dass die Bahnbeschäftigten nach ersten Erkenntnissen kein höheres Infektionsrisiko haben sollen, wäre sehr positiv. Statt das nur in Studien zu untersuchen, wären allerdings regelmäßige Tests für Beschäftigte mit Kundenkontakt sinnvoll. Begrüßenswert ist auch, dass die Bahn mehr in Sauberkeit investiert, das hätte aber schon vor Jahren passieren müssen.“ Der Linken-Politiker beklagte zugleich, dass der Staatssekretär überhaupt nicht auf die Länge der Züge oder die Taktzeiten eingehe. „Wenn die Verteilung der Passagiere in der Bahn wichtig ist, sollte sie mehr Wagen einsetzen oder den Takt erhöhen“, sagte er. „Es kann nicht sein, dass mitten in einer Pandemie Menschen zu täglichen Spitzenzeiten in der S-Bahn oder am Wochenende im ICE und Regionalzug dicht gedrängt auf den Fluren stehen. Das muss korrigiert werden, auch wenn es der bundeseigenen DB AG die Bilanz ruiniert.“ Ohnehin lasse sich eine Bürgerbahn als notwendige öffentliche Infrastruktur nicht nach privatwirtschaftlichen Prinzipien betreiben, so Korte.

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