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Jugendherbergen melden deutlich höhere Umsatzverluste als Hotels

Doppelstockbett in einer Jugendherberge, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Doppelstockbett in einer Jugendherberge, über dts Nachrichtenagentur

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Jugendherbergen und Hütten in Deutschland haben deutlich höhere Umsatzverluste erlitten als das Hotelgewerbe. Im Juni 2020 brach der Umsatz im Hotelgewerbe um 52,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ein, teile das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit, bei den Jugendherbergen lag der Rückgang bei 66,1 Prozent. Die Hotels konnten nach Angaben der Statistiker durch das zusätzliche Restaurantangebot ihre niedrigeren Umsätze etwas abfedern.

Verglichen zum Vorjahresmonat meldeten die Jugendherbergen im Juni 82,8 Prozent weniger Gäste. Die Zahl der Gästeankünfte lag insgesamt bei rund 164.000, so die Statistiker. Im Vorjahresmonat wurden noch 955.500 Ankünfte verbucht. Im Vergleich zum Vorjahresniveau hatten mit 1.331 Jugendherbergen und Hütten im Juni nur knapp 71 Prozent der Betriebe geöffnet. In Baden-Württemberg und Hessen waren mit rund 55 beziehungsweise 57 Prozent besonders wenige Jugendherbergen geöffnet. Entsprechend fiel in diesen beiden Ländern der Rückgang bei den Gästeankünften mit 87,4 Prozent beziehungsweise 92,2 Prozent überdurchschnittlich hoch aus, so das Bundesamt. Das Minus bei den Ankünften war mit 70,4 Prozent in Rheinland-Pfalz am geringsten. Die kommenden Herbstmonate sind traditionell die Zeit für Klassenfahrten – und damit wichtig für das Geschäft der Jugendherbergen und Hütten in Deutschland. Doch trotz Rückkehr zum Regelbetrieb in den Schulen bleiben mehrtägige Klassen- und Studienfahrten in mehreren Bundesländern coronabedingt über das Jahresende 2020 hinaus ausgesetzt. Trotz alledem scheint die Talsohle der Jugendherbergen überwunden. Im April lag der reale Umsatzverlust bei 85 Prozent. Dort wurden lediglich 5.763 Gäste bundesweit über den ganzen Monat verzeichnet. Außerdem waren nur 502 Betriebe geöffnet. Im Folgemonat Mai lagen die Verluste noch bei 80 Prozent.

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