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Medizinhistoriker kritisiert Schweizer Corona-Politik

Fahne der Schweiz, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Fahne der Schweiz, über dts Nachrichtenagentur

Zürich (dts Nachrichtenagentur) – Der Schweizer Medizinhistoriker Flurin Condrau kritisiert die laxe Corona-Politik seines Landes. „Heute nehmen wir einfach hin, dass ein Teil der älteren Bevölkerung stirbt – und geben diesen Menschen damit zu verstehen, dass sie als nichtproduktiver Teil der Gesellschaft überflüssig sind und ihr Tod hinnehmbar ist“, sagte Condrau, der als Professor am Institut für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte der Universität Zürich lehrt, der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Schweiz-Ausgabe). Bisher starben in der Schweiz pro 100.000 Einwohner mehr als zweieinhalb Mal so viele Menschen wie in Deutschland.

Die meisten von ihnen waren älter als 65 Jahre. „Als Historiker finde ich das zwar recht abenteuerlich, aber es ist doch offensichtlich“, sagte Condrau, „dass sich darin Züge jener Eugenik zeigen, die in den 1930er-Jahren auch in der Schweiz weit verbreitet war“. Condrau plädiert deshalb für eine Zero-Covid-Strategie. Man müsse das Virus ausrotten und keine neuen Infektionen zulassen. Nur so könne der Tod vieler weiterer alter Menschen verhindert werden.

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