17 Jähriger elektrifiziert 70 Jahre alten Porsche Trecker
Alte Technik trifft auf modernen Elektro-Antrieb
Werlte. Die Idee, einen Oldtimer-Trecker mit einem zeitgenössischen Elektroantrieb auszustatten, kam dem 17-jährigen Schüler Max Heernmann-Többenotke aus Spahnharrenstätte aufgrund der Fernsehsendung „Treckerfahrer dürfen das“ mit einem Porsche-Diesel AP22 als Filmtrecker.
„Mir hat einfach dieser Kontrast gefallen, alte mit neuer Technik zu verbinden“, sagt Max, der am beruflichen Gymnasium in Meppen im Fachbereich Mechatronik zur Schule geht.
Nachdem er die Projektplanung begonnen hatte, stellte sich heraus, dass sich die baulichen Voraussetzungen des Porsche-Treckers für eine Elektrifizierung perfekt eignen, da die vorstehende Motorhaube genug Platz für das Verstauen der Lithium Akkus und anderer Komponenten bot. Alle Teile des Verbrennungsmotors, wie Kurbelwelle und Pleuellager wurden ausgebaut, damit Platz für die Installation des Elektromotors im Inneren des alten Motorgehäuses geschaffen werden konnte, um möglichst die Originaloptik erhalten zu können.
Beim Umbau unterstützten ihn sein Vater, der ihn schon früh fürs „Schrauben“ begeisterte und seine Lehrer vom beruflichen Gymnasium Mechatronik. Eine Herausforderung bei der Umsetzung war die Lagerung des Elektromotors und die Beschaffung hochwertiger Bauteile, wie eines Motorflansches für die Kraftübertragung an das Getriebe.
„Hierzu brauchten wir präzise Technik, die für die hohe Drehzahl des Elektromotors ausgerichtet ist“, so Max.
Hier kam das Werlter Unternehmen WPM (Werlter Präzisions- Mechanik) ins Spiel
Geschäftsführer Heinz-Jürgen Temmen, ebenfalls begeistert von dem Projekt, half bei der Entwicklung der benötigten Komponenten. Gefertigt wurden die Bauteile in dem Werlter Unternehmen, welches europaweit hochwertige Präzisionsdrehteile an Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen, wie zum Beispiel der Automobilindustrie, der Elektrotechnik, der Elektrokabelindustrie, dem Werkzeugmaschinenbau, der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie der Medizintechnik liefert.
Als Hidden-Champion aus dem Emsland bietet das Unternehmen seit 1971 für jede Anforderung die passende Lösung in der CNC-Fertigung kleiner und kleinster präziser Fertigungsteile.
„Als eines der wenigen Unternehmen in Deutschland unterstützen wir unsere Kunden auch bei der Entwicklung eines neuen anwendungsspezifischen Präzisionsteils“, sagt Temmen.
Daher sei es für ihn auch ein großes Bedürfnis den jungen „Daniel Düsentrieb“ des Emslandes zu unterstützen. Junge Menschen, die in einem kleinen interdisziplinären Team die Grundlagen der Zerspanungstechnik hautnah erlenen möchten, können hier die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker oder zum Maschinen- und Anlagenbediener durchlaufen.
Nach einem halben Jahr Planungs- und Umbauzeit ist das Projekt von Max Heermann-Többenotke beendet. Der fortan elektrische Trecker ist auf eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometer eingestellt und hat eine Reichweite von etwa 45 Kilometern.