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Kita in Kirche: Kita St. Michael nimmt Formen an

Investition von 5 Millionen Euro – Umzug nach den Sommerferien

Kinderlachen und Kultur sollen künftig in der ehemaligen Kirche St. Michael zu hören und zu sehen sein

Lingen. Nach dem „Haus-in-Haus“-Prinzip entstehen derzeit in dem denkmalgeschützten Gebäude in Lingen-Reuschberge neue Gruppenräume für die Kita St. Michael. In der obersten Etage könnten zukünftig wieder Theater und Konzerte stattfinden. Zunächst aber werden nach den Sommerferien die Kinder in die neuen Räumlichkeiten ziehen.

Kita St. Michael nimmt Formen an - Investition von 5 Millionen Euro – Umzug nach den Sommerferien

In einem Ortstermin führte nun Pastor Thomas Burke zusammen mit Architekt Günter Liedtke Vertreter aus Politik und Verwaltung durch das Gebäude.

„Das ist eine absolut besondere Kindertagesstätte“, begrüßte Pastor Thomas Burke die Gäste und erinnerte noch einmal an die bewegte Geschichte des Gebäudes.

Nachdem die ehemalige Kirche seit 2003 als Theater- und Konzertsaal genutzt worden war, hatte das Bistum 2016 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, wie das Gebäude als Erweiterung für die Kita zur Verfügung stehen könnte.

Kita St. Michael nimmt Formen an - Investition von 5 Millionen Euro – Umzug nach den Sommerferien

„Uns war es wichtig, auch mit der jetzigen Nutzung den Charakter der Kirche zu erhalten. Das ist uns mit dieser „Haus-in-Haus“-Lösung sehr gut gelungen.“

So seien beispielsweise der Eingangsbereich mit der schweren Messingtür, das rote Mauerwerk und die bunten Bleifenster erhalten geblieben, erklärte Architekt Günter Liedtke. Zudem soll im Foyer eine Andachtsnische mit dem Patron der Kirche St. Michael entstehen. Eine Freitreppe sowie ein Aufzug im Foyer verbinden die drei neuen Geschosse innerhalb des Gebäudes.

Die Kita St. Michael wird dort nach den Sommerferien vier Gruppenräume plus Neben- und Sanitärräume nutzen. Zwei weitere Gruppen bleiben im Anbau der Kindertagesstätte, der mit dem neuen Gebäude verbunden worden ist. Im zweiten Obergeschoss ist hingegen ein großzügiger Veranstaltungsraum mit einer Deckenhöhe von 8,50 Meter entstanden.

„Das ist ein absolut beeindruckendes Gebäude“

Sagte Oberbürgermeister Dieter Krone am Ende der Führung.

„Eine solche Kita in diesem denkmalgeschützten Gebäude ist einmalig in ganz Norddeutschland und ein absolutes Schmuckstück für unsere Stadt.“ Er plädierte direkt dafür, die oberste Etage für Kulturveranstaltungen umzubauen. „Das wird einer der schönsten Veranstaltungsräume unserer Stadt“, so Dieter Krone.

Der Erste Kreisrat Martin Gerenkamp pflichtete ihm bei und betitelte den Bau als architektonische Meisterleistung. Als begeisterter Musik- und Theaterfan freue er sich, wenn neben den Kindern auch Kulturliebhaber in dem Gebäude ein und aus gehen werden.

Bevor das allerdings so weit ist, nehmen erst einmal die Kinder ihre neue Kita in Besitz. Durch den Bauzaun hinweg konnten sie gut verfolgen, wie die Handwerker die ehemalige Kirche umbauen.

„Es ist gewaltig was wir, als Stadt Lingen, derzeit in Kitas, Schulen und öffentliche Gebäude investieren“, sagte Günter Reppien als Vorsitzender des Planungs- und Bauausschusses.

Der Betreuungsbedarf für Kinder sei in den letzten Jahren massiv angestiegen, ergänzte Ratsfrau Edeltraut Graeßner. Insofern sei es richtig, in diesem Bereich zu investieren und so Familien eine Betreuungsquote von 100 Prozent anbieten zu können.

Fünf Millionen Euro Invest

Insgesamt fließen gut fünf Millionen Euro in den Umbau des Gebäudes, wovon die Stadt Lingen (Ems) 3,3 Millionen Euro, das Bistum 1,1 Millionen Euro, der Landkreis Emsland 530.000 Euro und das Land Niedersachsen 220.000 Euro zur Verfügung stellen.

„Wenn alles fertig ist und die Kinder umgezogen sind, laden wir alle Interessierten herzlich zu einem Tag der offenen Tür ein“, sagte Pastor Thomas Burke.

Er dankte insbesondere allen Beschäftigen der Kita, den Eltern und Kindern, die seit geraumer Zeit mit einem Provisorium leben müssen.

„Wir freuen uns, wenn wir hier nun endlich wieder alle gemeinsam unter einem Dach agieren und die neuen Räumlichkeiten mit Leben füllen können“, erklärten Christine Navarro y Gomez und Andrea Tix-Knoll als Leitung der Kindertagesstätte und Krippe St. Michael abschließend. „Die Kinder können es kaum erwarten.“

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