Digitalisierung verändert Märkte und Verhalten
Sebastian Drees referierte vor Arbeitskreis Bildung
Haselünne. Digitalisierung jetzt – Was Nokia falsch gemacht hat, Einhörner mit Digitalisierung zu tun haben und von welchem Planeten die Generation Z kommt – Diesen Fragen ging Referent Sebastian Drees, Leiter Mediale Vertriebskanäle bei der Sparkasse Emsland, bei einer Sitzung des Arbeitskreis Bildung des Wirtschaftsverbandes Emsland bei dem Unternehmen Esders nach.
„Digitalisierung durchdringt Wirtschaft und Gesellschaft und führt zu Verhaltensänderungen“, so Drees. Dies machte er am Niedergang des Unternehmens Nokia deutlich. Das Telekommunikationsunternehmen war bis 2011 Weltmarktführer bei Handygeräten und hat mit dem Nokia 3210 das bisher meistverkaufte Handy vertrieben. Dennoch habe das Unternehmen den Zeitgeist nicht erkannt. 2007 stellte Apple Gründer Steve Jobs das Iphone vor und es dauerte noch vier Jahre bis das Apple-Gerät das Nokia-Handy vom Markt verdrängte. Drees nannte noch weitere Beispiele von solchen Disruptionen. Das Weltunternehmen Kodak war Marktführer bei der Fotoausrüstung und Filmentwicklung und spielt seit dem Social-Media Kanal Instagram kaum noch eine Rolle. Auch Videotheken seien durch Etablierung der Streaming-Plattformen nahezu vom Markt verschwunden. Gründe für den Niedergang der ehemals großen Unternehmen seien neben der veränderten Marktlage vor allem die Verhaltensänderung der Konsumenten. In diesem Zusammenhang betrachtete Drees auch die Entwicklung von sogenannten Unicorns (Einhörner). Dies sind Start-up Unternehmen, welche in kürzester Zeit einen Marktwert in Milliardenhöhe erzielten, sich aber noch in Privatbesitz befinden. Facebook, Amazon oder Google seien solche Unternehmen. Zusammen mit Apple seien diese vier Unternehmen mehr wert als alle Dax-Unternehmen gemeinsam. Und in diese Entwicklungen sei laut Drees die Generation Z aufgewachsen. Die ab dem Jahr 2000 geborenen, heute jungen Erwachsenen verhalten sich anders als die Generationen zuvor. „Digitalisierung ist die Gegenwart und sie betrifft mittlerweile jeden. Dennoch ist es nicht zu spät, die digitale Transformation zu starten“, macht Drees Mut. In Richtung Unternehmer gab er den Rat, Geschäftsmodelle kontinuierlich zu überprüfen und für Kunden eine „Costumer Experience“ (Einkaufserlebnis) zu schaffen. Als Beispiel nannte er die Apple-Stores. „Wir müssen die jungen Menschen bei der Berufswahl anders ansprechen als noch vor zehn Jahren“, ist Bernd Esders, Arbeitskreisleiter, überzeugt. In diesem Zusammenhang wird der Wirtschaftsverband Emsland seinen Mitgliedsunternehmen weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen und geeignete Formate entwickeln.