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„Wenn Corona-Tests zur Chefsache werden“

Apotheker aus Lingen entwickelt innovative Testzentren zur Pandemiebekämpfung

In der Corona-Pandemie ist vieles nötig und noch mehr möglich

Lingen. Als Gesundheitsminister Jens Spahn vor wenigen Wochen ankündigte, jeder Bürger in diesem Land könne sich ab Anfang März mindestens einmal wöchentlich kostenlos einem Corona-Test unterziehen, kamen landauf landab Hersteller, Großhändler und Gesundheitsämter, aber auch Ärzte und Apotheker ins Schwimmen.

Schon früh war klar, dass sich der Starttermin nicht halten ließe

Die Empörung war groß.  Doch statt, wie die breite Masse, zu stöhnen und aufzuschreien nahm ein emsländischer Apotheker die Herausforderung an, entwickelte in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden ein innovatives Testkonzept und zeigte so auf kreative Art und Weise, dass auch unmöglich erscheinendes mit Engagement und festem Willen in kurzer Zeit zu schaffen ist.

Die Rede ist vom Lingener Apotheker Michael Koop, der im Emsland gemeinsam mit seiner Frau fünf Apotheken betreibt und bereits kurz nach dem Jahreswechsel einen Probelauf mit einem Testzentrum startete – zu einer Zeit als noch die meisten von uns mit der baldigen Rückkehr zur Normalität liebäugelt.

Wie Koop betonte, sei ihm schon sehr früh klar geworden, dass die bisherige Impftaktung zwar für Risikogruppen ein Mindestmaß an Sicherheit in der Corona-Pandemie darstellte, die breite Masse jedoch der Verbreitung des Virus nachwievor wehrlos ausgeliefert sei.

Für ihn stellte sich daher schon länger die Frage, wie eine Kombination von Impfung, Taktung und Testung aussehen könnte. Die vor wenigen Wochen auf dem Gelände seiner Darmer Apotheke in Lingen aufgestellte „Testbox“ sollte hier einen innovativen Ansatz bieten.

Egal, ob beruflich Reisende, Touristen oder einfach nur Angehörige, die vor einem Verwandtenbesuch auf Nummer sicher gehen wollten – sie alle kamen in sein Testzentrum um Sicherheit in der Corona-Pandemie zu haben.

Nur, bezahlen musste damals jeder selber

Einen staatlichen Zuschuss gab es nicht. Zugute kam ihm seinerzeit auch die Unterstützung des Lingener Oberbürgermeisters Dieter Krone, der spontan die behördlichen Voraussetzungen seitens der Stadt Lingen geschaffen hatte und sich auch jetzt wieder angeboten hatte.

„Dabei gibt es neben der Impfung nichts Effektiveres, um dem Corona-Virus schon im Ansatz zu entgegnen als Testen, Testen, Testen“, zeigt sich Apotheker Koop überzeugt davon, dass in der Bürgertestung ein wesentlicher Schlüssel hin zu mehr Lebensnormalität für die Bevölkerung liegt.

Binnen einer Woche stellte der emsländische Apotheker nun auf die Beine, woran große Institutionen verzagten. An zunächst vier Standorten in Lingen, Meppen und Schapen können sich ab dem kommenden Montag Emsländerinnen und Emsländer Sicherheit im Umgang mit der Pandemie verschaffen, dabei gleichzeitig ihre Familien, Freunde und Arbeitskollegen schützen und so Stück für Stück dazu beitragen, gemeinsam gegen das Virus gewirkt zu haben bis die Impfung weite Teile der Bevölkerung erreicht hat.

Einen Dank richtete Michael Koop in diesem Zusammenhang an das Gesundheitsamt des Emslandes und Landrat Marc-André Burgdorf, ohne die vieles nicht so einfach möglich gewesen wäre.

„Sie leisten Tolles und werden dabei in Ihrer Arbeit gegen die Pandemie kaum wahrgenommen“, brach Apotheker Koop eine Lanze für alle stillen Helfer in der Pandemie, ohne die unsere Gesellschaft vermutlich schon längst auseinandergebrochen wäre.

Wir dürfen gespannt sein, welche Ideen zur Bekämpfung der Corona-Krise Michael Koop als nächstes umsetzen wird. Eines aber scheint klar zu sein. Der Werbeslogan des Kreises „Das Emsland – ein Land der Macher“ trifft mit Sicherheit auf ihn zu.

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