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Kultur- und Veranstaltungsbranche drängt auf langfristige Strategie

Geigen, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Geigen, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor den Beratungen von Bund und Ländern über die weiteren Corona-Maßnahmen haben Veranstaltungs- und Messebranche die Politik aufgefordert, langfristige Hilfsstrategien für ihren Wirtschaftszweig zu entwickeln. Zunächst sei die Event-Branche zufrieden mit den konkretisierten Novemberhilfen, sagte Tom Koperek, Mitgründer des Aktionsbündnisses „Alarmstufe Rot“ der Kultur- und Veranstaltungsbranche, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben). „Dass die Bundesregierung erstmals explizit klargestellt hat, dass sie die Veranstaltungsbetriebe als direkt Betroffene der Corona-Auflagen einstuft, hat für große Erleichterung in der Branche gesorgt.“

Angesichts des Infektionsgeschehens rufe niemand in der Branche nach Lockerungen, so Koperek. „Allerdings sind wir der sechstgrößte deutsche Wirtschaftszweig und haben jetzt trotz der stärksten direkten Betroffenheit erstmals direkte Hilfszusagen beikommen.“ Die Branche trage alle Maßnahmen mit, müsse sich dann aber auch auf kontinuierliche Hilfsmaßnahmen verlassen können, solange die Krise dauert. „Das Ziel der Politik muss sein, den Bestand der Branche dauerhaft zu sichern und dafür eine langfristige Strategie zu entwickeln. Das Thema nicht mit dem Auslaufen der Novemberhilfe erledigt sein“, forderte der „Alarmstufe Rot“-Co-Initiator. Das Bündnis „Alarmstufe Rot“ vereint Soloselbstständige, Einzelunternehmer, Mittelständler und Betriebe in öffentlicher Hand, die nach eigener Auskunft zusammen mehr als 80 Prozent aller sozialen, kulturellen sowie wirtschaftsbezogenen Events in Deutschland organisieren. Zwischen März und November habe die Branche einen Umsatzeinbruch von durchschnittlich 80 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet, sagte Koperek, der hauptberuflich Geschäftsführer der Essener Messen- und Eventberatung LK AG ist. Der Zentralverband der Messe-Veranstalter kritisiert, dass die Bundesregierung auch Wirtschaftsmessen als „Freizeit-nahe Veranstaltungen“ eingestuft und untersagt hat. „Der zweite Lockdown verhindert für viele Unternehmen Geschäftschancen, die sie dringend brauchen“, sagte der Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft (AUMA), Jörn Holtmeier, dem RND. Mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz am Montag fügte er hinzu: „Wir erwarten, dass Messen wieder dem Handel gleichgestellt werden und kurzfristig wieder zugelassen werden, denn sie bieten mindestens so viel Gesundheitsschutz wie jedes Shopping Center. Wirtschaftswachstum braucht Planungssicherheit.“

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