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DIVI-Präsident besorgt über Pandemie-Entwicklung

Krankenhausflur, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Krankenhausflur, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens, hat sich besorgt über die Pandemie-Entwicklung geäußert. „Das wird nach sich ziehen, dass wir eine Zunahme der Intensivfälle sehen“, sagte der Intensivmediziner dem Fernsehsender n-tv. „Dazu kommen die ganzen anderen Viruserkrankungen der nächsten Wochen und Monate, die ja neben Covid-19 auch noch existent sind. So dass klar wird, dass wir die Intensivstationen nicht nur mit Covid-19-Patienten belastet sehen werden, sondern natürlich mit dem üblichen Tagesgeschäft, was im Herbst jeden Jahres immer wieder zu einer Zunahme der Intensität der Schweregrade von erkrankten Patienten führt. Das wird nun dazu addiert uns vor Herausforderungen stellen.“

Auch wenn genügend Intensivbetten vorhanden seien und man technisch gut ausgestattet sei, bleibt das „Kernproblem in Deutschland der Fachpflegepersonal-Mangel, ganz eindeutig. Daran hat sich leider während der Pandemie nichts geändert. Wir können nicht innerhalb von sechs Monaten die Lücke füllen, die über Jahre, das muss man sagen, aufgebaut wurde, wo keiner hingeschaut hat und jetzt wundern sich plötzlich alle, dass wir dieses Problem haben.“ Bei Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten habe man viel dazu gelernt. „Wir wissen jetzt, dass wir Cortison einsetzen. Wir haben ein Virus-Medikament in der Hand, das wir bei bestimmten Patienten einsetzen können. Wir wissen, dass wir Blutverdünnung geben müssen.“ Trotzdem mahnt Janssens „Ohne Fachpflegepersonal auf den Intensivstationen sind wir handlungsunfähig. Das muss man ganz klar wissen und für die Zukunft berücksichtigen.“

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