Professionelle Unterstützung bei Überlastung durch den „genial Lotsen“
Lingen/Meppen. Gesundheit ist ein hohes Gut – das ist nicht zuletzt in den letzten Jahren deutlich geworden.
Aber nicht nur Pandemien und die Folgen einer Corona-Infektion können gesundheitlich belasten. Auch private und berufliche Umstände schränken Menschen ein und können krank machen.
„Um unseren Mitgliedsunternehmen und ihren Mitarbeitenden eine Unterstützung zu bieten, haben wir daher im vergangenen Jahr einen Rahmenvertrag mit dem Ärztenetzwerk genial eG unterzeichnet“, so Mechtild Weßling, Geschäftsführerin des Wirtschaftsverbandes Emsland.
Dadurch bekämen die Unternehmen die Möglichkeit, von einem Betreuungs- und Beratungsangebot, dem „genial Lotsen“, zu profitieren. Mitarbeitende mit belastenden Herausforderungen im beruflichen und privaten Alltag und möglicherweise damit einhergehenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen, können auf diesem Weg mit einer Sozialarbeiterin des Ärztenetzwerks in Kontakt treten, um über die persönlichen Belastungen zu sprechen und Unterstützung zu erhalten.
Auswirkungen im Privat- und Berufsleben
Siegfried Zech, Geschäftsführer der Zech GmbH & Co. KG, machte den Nutzen des Angebotes deutlich: „Zu starke Belastung kann krank machen – mit Auswirkungen aufs Berufs-, aber vor allem auch aufs Privatleben.“ Wir möchten den Mitarbeitenden gerne das Betreuungs- und Begleitungsangebot des „genial-Lotsen“ zur Verfügung stellen. Es sei besonders wichtig, so Zech, mit diesem Angebot aber nicht nur reaktiv unterwegs zu sein, sondern die Beschäftigten von Beginn an über die Möglichkeit zu informieren, damit das Angebot bei Bedarf frühestmöglich in Anspruch genommen werden könne.
Wolfgang Hentrich, Vorsitzender des Ärztenetzes genial eG ergänzte, dass die ursächlichen Belastungen auch im privaten Umfeld erwachsen können, weshalb die jeweiligen Unternehmen in der Regel kaum Kenntnis über die Ursachen/Umstände hätten. „Daher ist eine neutrale Beratung zu allen Lebenslagen ein wichtiger Schritt, der durch den genial-Lotsen eingeleitet wird.
Corona auch hier Beschleuniger
Christoph Schwerdt, Geschäftsführer des Ärztenetzes, machte die Relevanz des Betreuungs- und Beratungsangebotes vor dem Hintergrund der Erfahrungen in der Pandemie deutlich. So war der Arbeitsausfall aufgrund psychischer Erkrankungen laut aktuellem Psychreport 2022 der DAK in Zusammenarbeit mit dem IGES-Institut im Jahr 2021 auf einem neuen Höchststand. „Das Niveau lag mit 276 Fehltagen je 100 Versicherte um 41% über dem von vor zehn Jahren“, beschrieb er die Situation und ergänzte, dass ein psychischer Krankschreibungsfall durchschnittlich 39 Tage gedauert habe. Auch hierbei handele es sich um einen neuen Höchstwert. „Wir sehen hier eine extreme Entwicklung, die sich nicht verstetigen darf“, mahnte Hentrich. Der genial-Lotse stünde den Mitarbeitenden der Unternehmen in dieser Situation beratend, kümmernd und ermutigend zur Seite.
Kooperation für die Region
Christoph Schwerdt betonte, welchen Wert die Kooperation des Ärztenetzes mit dem Wirtschaftsverband habe. So seien die Unternehmen der Region, die bereits durch den Wirtschaftsverband auf das Angebot hingewiesen wurden, bereits näher am Thema. Mechtild Weßling machte deutlich, dass eine solche Kooperation nicht selbstverständlich und in der Form wahrscheinlich einzigartig sei: „Dafür bedarf es aber auch eines starken Partners wie der genial eG, um das Thema gemeinsam voranzutreiben.“